Die Anfragen für Gastartikel häufen sich zu meiner Freude in letzter Zeit und glücklicherweise sind es auch immer Menschen, die von interessanten Reisen zu berichten haben oder die bereits seit vielen Jahren im Ausland leben. Heute schreibt für uns Rita Denzer, die durch Ihre Arbeit für eine Spanische Sprachschule nach langjährigem Auslandsaufenthalt in Spanien Ihre Leidenschaft für die Andalusischen Gebirge entdeckt hat und nun von Ihrer Lieblingstour durch die gewaltige Bergkette Sierra Almijara berichtet. Los geht’s Rita:
Seit nun mehr als sieben Jahren lebe ich in dem kleinen aber feinen Küstenstädtchen Nerja. Dieses liegt in Andalusien an der Costa de Sol und befindet sich nur circa 50 Fahrminuten von Malaga entfernt.
Auf den ersten Blick wirkt Nerja für die meisten wohl wie eine typische idyllische Spanische Ortschaft, die mit ihren kleinen weißen Häuschen, engen Gassen und angrenzenden Sandstränden ein mediterranes Flair versprüht, dass wohl den Traum eines jeden Touristenkataloges darstellt. Dieser erste Eindruck täuscht jedoch gewaltig.
Durch die besondere geographische Lage Nerjas tut sich eine Vielfalt an möglichen ‚Outdoor-Touren‘ auf, mit der wohl keiner rechnet, der hier erstmals unverhofft landet. Nerja befindet sich am Fuße der atemberaubenden Bergkette Sierra Almijara. Ein besonderer Geheimtipp für Wanderer oder Bergsteiger ist der Parque natural de las Sierras de Tejedo, Almijara y Almaha, der sich im Hinterland von Nerja befindet und eine Fläche von mehr als 40500 ha umfasst. Ein toller Ort zum Wandern in Andalusien.
Meine persönliche Lieblingstour, die wir vor zwei Jahren zum ersten Mal angegangen sind, führte von den Cuevas de Nerja (zum kunsthistorischen Denkmal erklärte Tropfsteinhöhlen) bis zum Pico del Cielo, einem der höchsten Berge in der Sierra Almijara (ca 1500m). Die Tour startet direkt von dem links neben den Cuevas gelegenen Parkplatz. Die Höhlen befinden sich nur circa 5 Kilometer von Nerjas Ortszentrum entfernt und sind leicht entweder zu Fuß oder per Bus zu erreichen. Am Anfang des Pfades findet man eine genaue Karte des ‚Sendero (Wanderweg) Pico del Cielo‘ zusammen mit weiteren Beschreibungen und Plänen von möglichen Wanderungen rund um Nerja.
Wir liefen also los und folgten zunächst dem Forstweg bis wir die Abzweigung in Richtung El Pinarillo erreichten, ein herrlicher Platz zum Verschnaufen und Picknicken. Bereits hier herrschte eine Vegetation die gerade im mediterranen Klima Spaniens wirklich nicht oft zu finden ist.
Wir hielten uns weiter an die Markierungen und folgten dem stetig ansteigenden Weg durch die dichten Pinienwälder. Da der Forstpfad hier noch relativ breit und gut begehbar war, war dieser erste Teil der Tour eine gute Gelegenheit um sich ‚warm zu laufen‘ für den Teil der noch folgen sollte.
Nach etwa 2/3 der Strecke endete der Forstweg und wir traten über auf einen schmaler werdenden Pfad. Ab diesem Punkt fing die Strecke an uns zu offenbaren was in ihr steckte. Besonders das letzte Wegstück zum eigentlichen Gipfel hatte es in sich. Bestehend aus einem engen und sehr steilen Fels Pfad mit teilweise unbefestigtem Geröll kämpften wir uns die letzten Meter hoch an die Spitze.
Endlich am Gipfelkreuz angekommen war die Aussicht wirklich spektakulär und Dank super Wetter und klarer Sicht, natürlich Voraussetzung für den maximalen Ausblick, hatten wir einen Ausblick über ganz Nerja, die gesamte Küste Málagas und bis hin zum höchsten, noch schneebedeckten Gipfel des La Maroma, der jeden noch so beschwerlichen Schritt entlohnte.
Der Abstieg führte uns über den gleichen Weg wieder nach unten. Ein weiteres Highlight meinerseits war, dass uns auf dem Rückweg auch noch ein Steinbock über den Weg lief, was gerade in Küstennähe natürlich sehr ungewöhnlich ist.
Generell sei also gesagt, dass diese Tour absolut lohnenswert ist und meiner Meinung nach für Wanderer mit einigermaßen guter Kondition und einem starken Willen für die letzte Etappe gut geeignet ist.
Übrigens kann man in Andalusien nicht nur wandern, sondern es gibt in Andalusien auch sehr gute Spanisch-Kurse. Nerja z.B. ist unter anderem auch bekannt für seine renommierten Sprachschulen. Man kann also wandern gehen und gleichzeitig sein Spanisch verbessern. Mehr Infos dazu findet ihr hier: Spanischkurse Andalusien.
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Vielen Dank an Rita für diesen Gastartikel. Wenn auch Ihr etwas Spannendes von unterwegs zu berichten habt und gerne schreibt, dann meldet Euch einfach hier.
Dieser Artikel wurde erstellt von der Escuela de Idiomas Nerja. Der Artikel enthält einen Werbelink, es handelt sich jedoch nicht um einen gesponserten Artikel.